Abstract Bilinguals and multilinguals commonly encounter words in their multiple languages which share some linguistic aspects. Among those are interlingual homographs, or words that have the exact same orthography in two different languages. The current study examined, through a semantic judgment task in English with ERP recording, how multilinguals (speakers of Brazilian Portuguese, English and German) accessed the meanings of interlingual homographs that belonged to their dominant and non-dominant foreign languages compared to a control group of Brazilian Portuguese-English bilinguals. The findings demonstrated that multilinguals were slower to respond to the English-German interlingual homographs as compared to control stimuli (no homographs). The results also demonstrated that, when the interlingual homographs were semantically related to their targets in the non-target language, there were significantly more errors and a higher RT than in unrelated conditions. Additionally, only the bilinguals presented the typical N400 effect for unrelated conditions, suggesting that the co-activation of the non-target language due to interlingual homographs modulated this ERP in the multilingual group. Our results provide support for the Bilingual Interactive Activation plus model and suggest that literature findings on interference between first and second languages also hold for second and third languages.
Zusammenfassung Zweisprachige und mehrsprachige Menschen stoßen in ihren verschiedenen Sprachen häufig auf Wörter, die einige linguistische Aspekte gemeinsam haben. Dazu gehören interlingualen Homographen, d.h. Wörter, die sich in zwei unterschiedlichen Sprachen durch genau dieselbe Orthographie auszeichnen. In der vorliegenden Studie wurde anhand einer semantischen Beurteilungsaufgabe in Englisch mit ERP-Aufzeichnung untersucht, wie mehrsprachige Personen (Sprecher des brasilianischen Portugiesisch, des Englischen und des Deutschen) im Vergleich zu einer Kontrollgruppe von brasilianischen Portugiesisch-Englisch-Zweisprachigen auf die Bedeutung von interlingualen Homographen zugreifen, die zu ihrer dominanten und nicht-dominanten Fremdsprache gehören. Die Ergebnisse zeigten, dass mehrsprachige Personen im Vergleich zu den Kontrollstimuli (keine Homographen) langsamer auf die interlingualen Homographen Englisch-Deutsch reagierten. Die Ergebnisse zeigten auch, dass, wenn die interlingualen Homographen semantisch mit ihren Zielen in der Nicht-Zielsprache verwandt waren, signifikant mehr Fehler und eine höhere RT auftraten als in nicht verwandten Bedingungen. Darüber hinaus zeigten nur die Bilingualen den typischen N400-Effekt für nicht verwandte Bedingungen, was darauf hindeutet, dass die Koaktivierung der Nicht-Zielsprache durch interlinguale Homographen diese ERP in der mehrsprachigen Gruppe modulierte. Unsere Ergebnisse stützen das Bilingual Interactive Activation plus Modell und legen nahe, dass die Literaturergebnisse zur Interferenz zwischen Erst- und Zweitsprache auch für die Zweit- und Drittsprache gelten.